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Norika Creuzmann: Ein Populismus wie in den USA darf hier nicht hoffähig werden



Überwiegend mit Fassungslosigkeit reagierte die Welt heute Morgen auf die überraschende Nachricht vom Wahlsieg Donald Trumps. In einem kurzen Interview stellt Paderborns Grünen-Landtagskandidatin Norika Creuzmann die daraus folgenden Konsequenzen dar.

Frau Creuzmann, was war Ihr erster Gedanke, als Sie heute Morgen von Trumps Wahlsieg hörten?Norika Creuzmann: Nach dem ersten Schreck und ersten Befürchtungen um die globale Sicherheit wurde mir klar, dass wir nun hier in Europa mehr denn je zusammenstehen müssen.


Wie sehen denn Ihre Befürchtungen aus?


Norika Creuzmann: Ich sorge mich um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Die Frage ist, in was für eine Welt sie da hineingeboren werden. Nationale Alleingänge, wie Trump sie immer wieder angekündigt hat, haben nie zu etwas gutem geführt.


Was bedeutet das für Europa?


Norika Creuzmann: Die Egoismen der einzelnen Länder müssen mehr denn je in den Hintergrund treten. Seit Wochen ist der Brexit Thema und auch er hat nur zu Verunsicherungen geführt. Gleiches gilt für die EU-Staaten, die sich nicht um eine gemeinsame Flüchtlingspolitik scheren. So kommen wir bei den drängenden Themen einfach nicht weiter.


Sie kandidieren für den NRW-Landtag und haben mit Listenplatz 31 recht gute Aussichten auf ein Mandat. Wie können Sie in Düsseldorf auf die Entwicklung in den USA reagieren?


Norika Creuzmann: Wenn Trump seine Ankündigungen wirklich bewahrheiten wird, dann ist der Schutz des Klimas wichtiger denn je. Wir müssen dann mit einer deutlichen Verminderung der Treibhausgase und mit noch mehr erneuerbaren Energien dagegenhalten, wie das jetzt beim Klimagipfel im Marrakesch hoffentlich passiert. Gleiches gilt aber auch für die politischen Strömungen. Ein Populismus wie in den USA darf hier nicht hoffähig werden. Mit aller Kraft werde ich darum Thesen zu nationalen Alleingängen, gegen Flüchtlinge und gegen unser offenes und buntes Miteinander hinterfragen und demontieren – ganz gleich von welcher Partei sie kommen.


Was ist mit dem Handelsabkommen TTIP? Das scheint ja jetzt mehr in die Ferne gerückt zu sein.


Norika Creuzmann: Das ist aber auch das einzig Gute, was ich dieser verkorksten Wahl abgewinnen kann.

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